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Die „Weißgerberei“ im Ausseerland

Das Handwerk besitzt in Aussee seine eigene traditionsreiche Vergangenheit. So ist neben dem Färber, Hutmacher und Lebzelter auch die Geschichte des Weißgerbers eine sehr bewegte. Im Jahre 1560 begann die Geschichte der Weißgerberei im Ausseerland, doch die erste Erwähnung reicht bis in das Jahr 1295 zurück.

Wolf Hattinger, ein aus Salzburg stammender Gerber eröffnete den Betrieb. Durch 335 Jahre – das sind zehn Generationen – saßen dann Weißgerber in diesem Haus.

Einer davon – Elias Merschkraut (1594 – 1627) – war sogar Herr über Leben und Tod: er sorgte nämlich als Marktrichter für Ruhe und Ordnung. Sein Sohn übernahm dann die Weißgerberei und vererbte sie ebenfalls wieder.

Im 17. Jahrhundert wurde eine Familie Spalt Besitzer der Gerberei, Ende 1806 führte Jakob Pölzer (1764 bis 1824) den Betrieb fort. Die Nachfolger Pölzer leben übrigens heute noch, ihr Handwerk wurde von der Weißerberei zur Lederhosenerzeugung bis in unser Jahrhundert weitergeführt.

Seit 1949 Gerberei Traninger

In diesem Jahrhundert gab es in Aussee keinen Weißgerber mehr, bis Ernst Traninger aus Admont im ehemaligen „Waldschlößl“ in Reitern das Handwerk im Jahr 1949 wieder aufnahm. Der Vater Traninger brachte die Weißgerberei wieder zu neuem Ruhm, Sohn Ernst übernahm 1973 den Familienbetrieb und baute ihn weiter aus.

Im Jahr 1950 eröffnete die Familie Traninger auch ein Leder- und Fellfachgeschäft, welches nach einigen Übersiedlungen im Jahr 1982 im Geburtshaus von Anna Plochl, die Geliebten und Frau von Erzherzog Johann, seinen jetzigen Platz fand. Neben den direkten Produkten der Gerberei, Felle, Leder, Kuh-, Hirsch-, Gams- und Schaffellen werden auch originale Ausseer Lederhosen, Lederkostüme, Handtaschen und dergleichen verkauft.

Wie es in den Ausseer Geschäften üblich und auch Tradition ist werden nur Originaltrachten verkauft. Die Lederhosen bestehen aus Hirsch-, Gams- oder auch Wildziegenledern und sind von einer Qualität, die nicht „umzubringen“ ist.

Chronik

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